Foster, Strange/Darling (Handspitzer)


Die amerikanischen Bleistiftspitzerhersteller der 1850er Jahre


Vorbemerkungen zu dieser Seite (noch im Aufbau)

Ich  freue mich sehr über Kommentare zu meiner Arbeit (siehe Kontakt / Literatur oder gern auch Eintrag in mein Gästebuch auf einer externen Seite). Ganz besonders schön wäre es, wenn Sie weiterführende Informationen oder Bilder zum Seiteninhalt hätten, auch wenn sie noch so unbedeutend erscheinen.

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Nachdem in den Jahren bis 1855 vor allem in Frankreich (und da natürlich sehr konzentriert auf Paris) verschiedene einfachere und auch etwas aufwendigere Vorrichtungen zum Bleistiftspitzen ersonnen und teilweise auch hergestellt wurden, machte sich in den USA ein Mann auf, einen einfach konstruierten und billig herzustellenden Bleistiftspitzer heraus zu bringen. Im Unterschied zu den Franzosen, die auch schon solche Gedanken und auch tatsächlich fabrizierte Anspitzer hatten, zog er aber die Produktion groß auf und seine Handspitzer verbreiteten sich innerhalb ganz weniger Jahre in Amerika und auch Europa. 

zur Übersicht über die Geschichte des Bleistiftspitzens

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1854 - Walter Kittredge Foster / Foster Manufacturing Co. (USA)                             letzte Änderung April 2024

Walter K. Foster - Leben in Bangor (USA)

Walter K. Foster gilt zurecht als der amerikanische Erfinder des Bleistiftspitzers. Er wurde 1812 (etwa im Mai/Juni) in Billerica /  Massachusetts geboren. Sein Vater hieß James (er kam wohl aus Montpelier / Vermont ?) und seine Mutter Elisabeth. Mehr wissen wir über die Familie von Walter Foster nicht.

Bevor er sich in der Stadt Bangor (Bundesstaat Maine) mit der Bleistiftspitzerentwicklung und -produktion beschäftigte, taucht er dort bereits einige Jahre vorher geschäftlich auf. Er war wahrscheinlich Mitinhaber einer Firma W. K. Foster & Co, die sich mit der Fertigung von wasserabweisender Kleidung, Schutz-, Palmblatthüten u. ä. beschäftigte, wie nachfolgender Text aus der Stadtzeitung Bangor Daily Whig and Courier vom Juli 1843 zeigt:

1 1/2 Jahre später erschien in der gleichen Zeitung im Januar 1845 folgende Bekanntmachung:

Der Inhalt ist in Juristen-Englisch geschrieben und nicht so recht verständlich.

In folgenden Eintragungen in Adressverzeichnissen wird Walter K. Foster immer als Maschinist bezeichnet. 

Im Jahr 1846 wohnt (?) er "house pin" und arbeitet als Maschinist wahrscheinlich bei Jonathan A. Cushing (Cushing & Hayford, 4 Broad street). 1848 wird als Adresse "harlow" genannt.

1850 wohnt er mit Julia A. Foster (geb. ca. 1808) und Mercy Brown (geb. ca. 1810) zusammen. Ob Julia eine Verwandte oder frühere Ehefrau ist, wissen wir nicht. 1851 wird als Adresse "h cumberland" und 1855 "harlow, h french" genannt.

Im Maine-Register von 1855 steht Walter K. Foster unter der Rubrik "Pencil Sharpeners, Iron Sleds, &c." Soll man "iron sleds" mit "Eisenschlitten" übersetzen?

1859 wohnte er dann wahrscheinlich "h 98 cumberland".  Diese Straße gibt es auch noch heute, sie liegt östlich des Flusses Kenduskeag, der in Bangor in den Penobscot River mündet.

Es gab damals einige "Fosters" in Bangor, aber nur einen Walter K. Foster. Ein anderer bekannter Foster war Mr. J. B. Foster, der 1859 Beigeordneter der Stadt war. Gearbeitet hat er als Sekretär der "Merchants´Mutual Marine Insurance Company" und war wohl auch Vizekonsul von Brasilien. Eine erkennbare Verbindung zum Walter K. Foster ist aber nicht vorhanden.

Im Jahr 1860 wird dann seine Tätigkeit mit "merchant" (Händler) bezeichnet und er wohnt mit seiner Frau Sarah Foster "ward 5", also im 5. Stadtteil.

Im  Bangor Daily Whig and Courier erschien im Dezember 1861 folgende Anzeige:

In einem Buch (wahrsch. von 1862) steht die Eintragung "W K Foster musical instruments, children´s carriages, toys, jewelery, fancy goods basar, 1 Main street". Im Bangorer Adressbuch von 1864 steht notiert: "Foster Walter K, merchant, h 147 cedar"


Zeit ab 1854 und die Bleistiftspitzer von Foster

Aus dem Jahr 1854 gibt es den ersten Hinweis, dass sich Foster mit Bleistiftspitzern befasst. In der Bangorer Zeitung 1854 erscheint eine kleine Annonce für einen "slate pencil sharpener":

Angeboten mit dem Eigennamen "FOSTER´S Slate Pencil Sharpener" und als "neuer Artikel" avisiert wurde der Spitzer von WM. (William ?) Bartlett, Jr., der einen Buchladen unter der Adresse 2 Harlow`s Block hatte. Er annoncierte als Händler mindestens schon seit November 1852, wie folgende Annonce beweist:

Dieser Buchladen befand sich allerdings am East Market Square Nr. 2, 1853 taucht dann aber auch parallel ein Laden unter obiger Adresse auf.

Am 17. April 1855, also nach obiger Annonce, wurde in den USA auf den Namen Walter K. Foster ein Patent mit dem Titel "Improvement in molds for casting pencil-sharpeners" erteilt (er war da also etwa 43 Jahre alt). Es heißt im Patenttext:

"Be it known that I, Walter K. Foster, of Bangor in the county of Penobscot and State of Maine, have invented a mode of securing a cutterin metal, by which an instrument is made for sharpening lead-pencils, and also an instrument for sharpening watch-cleaning sticks for the use of watch-makers."

Übersetzt: "Es soll bekannt werden, dass ich, Walter K. Foster, aus Bangor in der Grafschaft Penobscot und im Staat Maine, eine Methode zur Befestigung eines Metallschneiders erfunden habe, mit der ein Instrument zum Schärfen von Bleistiften und auch ein Instrument zum Schärfen von Uhrenputzstöcken für den Gebrauch von Uhrmachern hergestellt wird."

Hier die Abbildung aus dem Patent:

In einer Zeitung aus diesem Jahr wird darüber so geschrieben:

"Walter K. Foster, of Bangor, has invented and had patented an instrument which he terms the pencil-sharpener, and which does the work of sharpening with great facility... A cutting blade is adjusted in a hollow cone of Zinc, and revolving it between the thumb and finger for a moment, it is brought to a point. By using a different blade, the principle is applied to a slate pencil sharpener."

Dies darf als Geburtsstunde des einfachen, billigen Handspitzers mit eingesetzter Stahlschneide bezeichnet werden. Dieser wurde hier aus einer Metalllegierung gegossen, später gab es dann die weitverbreiteten Handspitzer mit eingesetzten Rasierklingen, danach auch aus Bakelit, bis dann schließlich die Spitzer aus Plaste spritzgegossen wurden. Das Prinzip blieb aber eigentlich immer das gleiche. In dem oben genannten Text ist von Zink als Material die Rede. Dies macht Sinn, denn Zink schmilz bereits etwa bei 419°C und konnte damit anders als Eisen (Schmelzpunkt über 1500°C) leicht gegossen werden. Solche Anspitzer werden auch heute noch als Massenware hergestellt, z. B. aus der Legierung MAZAK (Zinklegierung mit Aluminium, Kupfer und meist etwas Magnesium).

Hier einige Abbildungen eines erhaltenen Bleistiftspitzers von Foster aus dieser Zeit:


mit freundlicher Genehmigung von Howard Levin

Foster meldete vorher bereits am 2. April 1852 ein Patent mit dem Titel "Machine for cutting cheese" in den USA an. Es wurde später am  24. August 1852 erteilt. Im Patenttext heißt es unter anderem:

"To all whom t may concern Be it known that I, WALTER K. FOSTER, of Bangor, in the county of Penobscot and State of Maine, have invented a new and useful Machine to be Used in Cutting Cheese into Sectional Slices or Pieces ...I do not claim the mere combination of a disk and spindle, but - What I do claim as my invention, is: (1) The combination of the groove b and the slot a, with the spindle and its sustaining board, so as to guide the point of the knife and support the pointed end of the knife when the knife is forced down through the cheese as stated (2) and in combination with the groove b, slot a, and plate or board A, I claim the secondary rotary board C to be applied and used substantially in manner and for the purpose as specified."

Hier noch die Patentzeichnung:

Mit einem "Patent cheese cutter" nahm er auch an einer Bostoner Ausstellung teil und bekam ein Diplom.

Er beschäftigte sich also auch schon vor der Bleistiftspitzer-Erfindung mit dem Schneiden!

Er meldete nach seinem ersten Spitzer-Patent 1855 in den USA noch mehrere Erfindungen zum Thema an, die hier auch vorgestellt werden sollen.

Im September 1855 wurde im Hartford Courant ein neuer "patent pencil sharpener" annonciert. Es könnte sich dabei um Fosters Anspitzer gehandelt haben:

Bereits im November 1854 erschien im New Yorker Buffalo Daily Courier folgende Anzeige:

Allerdings ist dort im Text von einer "labor saving machine" die Rede. Da könnte es sich vielleicht auch um eine noch unbekannte Vorrichtung handeln, denn eine "Maschine" ist  Spitzer ja nicht..

Im Jahr 1855 im Journal CRITERION - Literary and Critical Journal ist zu finden:

CRITERION - Literary and Critical Journal

"PENCIL SHARPENER

One of the neatest aids for a business-man, and an indispensable article for desk-furniture is FOSTER`S PENCIL-SHARPENER. It is an invention, the use of which saves labor and pencils, and sometimes saves the temper of one who tries to "point" his pencil in the old style. This is a progressiv age, and this little article is worthy of it. Although diminutive in size, its usefullness makes up for the deficiency. Mr. E. T. Myers, No. 304 Broadway, is the New York agent for the inventor, and would be happy to explain its merits to all who favor him with a call."

Es heißt also "Eines der schönsten Hilfsmittel für einen Geschäftsmann und ein unverzichtbarer Artikel für die Schreibtischeinrichtung ist der FOSTER`S PENCIL-SHARPENER. Es handelt sich um eine Erfindung, die Arbeit und Bleistifte spart und manchmal auch das Temperament desjenigen rettet, der versucht, seinen Bleistift auf die alte Art zu spitzen. Dies ist ein fortschrittliches Zeitalter, und dieser kleine Artikel ist dessen würdig. Obwohl er sehr klein ist, macht seine Nützlichkeit diesen Mangel wieder wett. Mr. E. T. Myers, Nr. 304 Broadway, ist der New Yorker Vertreter des Erfinders und würde sich freuen, allen, die ihn anrufen, seine Vorzüge zu erläutern."


Auch in der Annonce in Frank Leslie´s Illustrated Newspaper vom 29. November 1856 von GRAY, COOK & MERRITT, wholesale stationers, 18 Bekkman Street in New York handelt es sich um Foster´s Spitzer, dort steht:

"FOSTERS IMPROVED PENCIL SHARPENER

A very superior Article for Sharpening the pencils, in the best style without injuring the Lead. Their use in the drawing-class  of the Free Academy and others Schools in the city of New York alone, will save one-fourth of the cost as at present sharpened with the knife"

Hier wird schon von einem "improved",also verbesserten Anspitzer geschrieben. Außerdem gibt es auch gleich einen kleinen "Erfahrungsbericht" mit der Angabe, dass man im Vergleich zum Anspitzen mit dem Messer 1/4 der Bleistiftkosten sparen kann, also zumindest in der Freien Akademie und anderen New Yorker Schulen!

Am 20. Mai 1857 findet sich folgende Werbeanzeige in einer Zeitung aus Cincinatti (Ohio):

Wir erfahren, dass Fosters Bleistiftspitzer für 25 Cent angeboten wurde.

Am 19. September 1857 erschien im Bristol Mercuy folgende Anzeige:

Das im Jahr 1857 erschienene Buch History of prominent mercantile and manufacturing firms enthielt auch eine Anzeige der Cutter, Tower & Co. für Foster´s pencil sharpener:

Auf der Zeichnung sieht man wohl zwei Bleistiftspitzer auf dem Tisch liegen und eine der Damen spitzt gerade mit einem Anspitzer einen Stift.

Am 14. November 1857 meldete Foster ein Patent mit dem Titel „Making Blades for Pencil-Sharpners“ an, was am 26. Januar 1858 veröffentlicht wurde.

Es heißt am Anfang des Textes:

„Be it known that I, Walter K. Foster, of Bangor, in the county of Penobscot and State of Maine, have invented an Improvement in the Manufacture of blades for Pencil-Sharpeners or other Articles of Like Nature …In making small blades for pencil sharpeners, it has been found very difficult to hold and support the blanks during the operation of grinding or reducing them to a wedge form, or one to enable them to operate as cutters. A side view of one of these cutters or knives is represented in Figure 1., and an end of view in Fig.2, such figures exhibiting the same in the full size in which it is usually manufactured."

Hier die erwähnten, sehr einfachen Abbildungen 1 und 2:

und die Übersetzung: "Es soll bekannt werden, dass ich, Walter K. Foster, aus Bangor, in der Grafschaft Penobscot und im Staate Maine, eine Verbesserung in der Herstellung von Klingen für Bleistiftspitzer oder andere Artikel ähnlicher Art erfunden habe ... Bei der Herstellung von kleinen Klingen für Bleistiftspitzer hat es sich als sehr schwierig erwiesen, die Rohlinge während des Schleifens oder Reduzierens zu einer Keilform zu halten und zu stützen, damit sie als Schneidegeräte arbeiten können. Eine Seitenansicht eines dieser Messer ist in Abbildung 1 und eine Endansicht in Abbildung 2 dargestellt, wobei diese Abbildungen das Messer in der vollen Größe zeigen, in der es normalerweise hergestellt wird."

Die in die gegossene Metallhalterung eingesetzte Klinge ist also eine keilförmige, wie ein gleichschenkliges Dreieck angespitzte Schneide.

Nun noch die anderen Patentabbildungen, in denen die Neuerung ersichtlich ist:

Die zunächst quaderförmigen Metallstücke werden dann dort eingelegt, mit Schienen befestigt und nachfolgend abgeschliffen. Danach werden sie gewendet und nochmals bis zur Metallplatte abgearbeitet.

Foster schreibt im Patent, dass nun durch die Neuerung die Produktionszahl der Klingen von 100 auf 10 bis 15.000 pro Tag und Arbeiter erhöht werden kann. Es heißt da "By my improved method of supporting and grinding the blanks, an operative (as has been demonstrated by practice) in one day can reduce or convert into cutters or knives from ten to fiftheen thoussands of such blanks, the blank holder being charged with blanks by children or operatives, who after a little practice, can accomplish the same with great expertness and facility" und "My improvement effects a wonderful reduction in the cost of making small blades or knives as will readily be perceived by cutlers or others skilled in the art of making pencil sharpeners."

Also "Durch meine verbesserte Methode, die Rohlinge zu halten und zu schleifen, kann ein Arbeiter (wie die Praxis gezeigt hat) an einem Tag zehn- bis fünfzehntausend solcher Rohlinge reduzieren oder in Messer umwandeln, wobei der Rohlingshalter von Kindern oder Arbeitern mit Rohlingen beladen wird, die nach ein wenig Übung dasselbe mit großer Sachkenntnis und Leichtigkeit bewerkstelligen können" und "Meine Verbesserung bewirkt eine wunderbare Verringerung der Kosten für die Herstellung von kleinen Klingen oder Messern, wie von Schneidern oder anderen, die in der Kunst der Herstellung von Bleistiftspitzern erfahren sind, leicht wahrgenommen werden wird".

Kinder oder andere leicht anzulernende (also billige) Arbeitskräfte sollen also die Klingenhalter bestücken! Dieser Patenttext ist eine große Besonderheit, denn es ist extrem unüblich, in Patenten von solchen betriebswirtschaftlichen Dingen zu schreiben, auch heute noch!

Bei diesem Patent wurde auch ein Modell hinterlegt und dieses kann hier auch gezeigt werden, weil es erhalten ist:











mit freundlicher Genehmigung von Howard Levin

Später am 24. Februar 1858 wurde das Patent auch in England angemeldet. 1872 wurde das Patent in den USA noch mal verlängert, was ein sicheres Zeichen dafür ist, daß Foster auch danach noch Messer für seine Bleistiftspitzer nach dem patentierten Verfahren herstellte.

Hier Bilder eines Bleistiftspitzers von Foster, welcher mit einem Patentdatum von 1858 gekennzeichnet ist:

mit freundlicher Genehmigung von Howard Levin

Im Unterschied zu manch anderen (besonders französischen) Erfindern ist gesichert, daß er seine Bleistiftspitzer in einer eigenen Firma in großem Stil selbst produzierte.

In einer amerikanischen Zeitung im November 1857 findet man folgende Mitteilung:

"W. K. Foster, of Bangor, Maine, the inventor and manufacturer of a little instrument for sharpening pencils, has just closed a contract for $100,000 worth of the article. That is a pretty large operation in a small line of manufactory. Mr. Foster has hitherto kept forty hands constantly employed, and turned out forty gross of the sharpeners per day. He will now be obliged to largely extend his operations. Also the article seems small and unimportant at first glance, it is, nevertheless, one which has created an immense demand, and the manufacture of which has become a great business. Vast quantities are used in this country, and the demand for export to Europe is increasing every day."

Der Betrieb beschäftigte zu der Zeit also immerhin 40 Arbeiter (oder nur 20 - es heißt ja "forty hands"?). "Gross" steht für die Maßzahl ein Dutzend x ein Dutzend, also 144, somit wird die Produktion pro Tag mit 5760 (vgl. auch mit Text im obigen Patent mit genanntem möglichen Tagesausstoß) angegeben. Das muß man schon Großproduktion nennen! In der zitierten Nachricht wird von einem 100.000 Dollar - Auftrag gesprochen. In einem anderen Artikel vom September 1857 ist von einer Produktion von 2 Millionen Stück pro Jahr die Rede. Auch wird der Unternehmer sehr gelobt für den Aufbau der Firma, man wünscht sich noch mehr solcher aufstrebenden Unternehmen in der Stadt.

Die Spitzer wurden als "Foster´s patent pencil sharpener" vermarktet.

In einem Anschaffungsverzeichnis der Bundesregierung wurde 1858 notiert, daß "2 boxes Foster's pencil sharpeners, at $ 25" gekauft worden sind, wobei wir nicht erfahren, wie viele Spitzer jeweils in einer Box sind.

Am 14. September 1858 heiratete er in Leominster / Massachusetts (Wohnort seiner Frau) Sarah Ann Foster.

Sarah war 1827/28 in Epsom, New Hampshire als Tochter von Nehemiah R. und Abigail Dean Kenneson (in den histor. Unterlagen auch "Kennison", "Kennson" oder "Kinneson"). Nehemiah war 1788 in Allenstown / New Hampshire geboren worden (starb 17. Februar 1873 in Cambridge / Massachuset). Abigail Dean wurde etwa 1797 in Massachusetts geboren. Sie hatte noch eine jüngere Schwester Alice Maria Kennison (geb. 28. Februar 1831, gest. 30. Juli1905). Zu den Volkszählungen 1840 und 1850 wohnten sie in Leominster / Massachusetts.

Im folgenden eine Werbeanzeige aus dem Jahr 1859 eines Verkaufsagenten von Foster´s Patent Pencil Sharpeners:

Anzeige der CUTTER, TOWER & Co., New York / Boston (1859)

Die Firma Cutter, Tower & Co. (James M. Cutter, Levi L. Tower und Steven A. Tower - vormals C. A. Haskins & Co) war damals ein bedeutender Händler im Schreibwaren- / Bürowarenbereich.


James Cunningham - Hersteller (?) von Bleistiftspitzern in Bangor

James Cunningham wurde etwa 1835 geboren und wuchs wahrscheinlich in Bangor auf. Sein Vater war Thos Cunningham, seine Mutter Margaret Cunningham. Er hatte noch 2 ältere Brüder und zwar Thos und Martin Cunningham. Martin war 1851 als Müller tätig, genauso wie Thomas und John Cunningham, sicherlich zwei weitere Verwandte.

Bei der Volkszählung 1860 gab James Cunningham, nun 25jährig, seinen Beruf mit "Pencil sharpener manufacturer" an. Sein privates Vermögen wurde mit 200 Dollar notiert, er wohnte "Ward 7" in Bangor.

Wir wissen nicht, ob er wirklich selbstständig Bleistiftspitzer herstellte. Allerdings gibt es Informationen über einen Rechtsstreit zwischen Cunningham und Walter K. Foster aus dem Jahr 1864. Aus diesem geht hervor, dass Cunningham für Foster tätig war, aber nicht als Angestellter.  Er härtete eine sehr große Zahl (1 Million ?!) von Schneidmesserchen für Bleistiftspitzer. Hier eine Darstellung des Streitfalls:

Im Adressbuch von Bangor von 1864 ist eine Firma "Cunningham James & Co 6 kenduskeag bridge" unter "Confectioners and Fruitereres" notiert. 1867 gibt es dort die Eintragung "Cunningham James, fruiterer and confectioner, 6 bowmans´ block, h 53 pine". Es ist aber nicht ganz gesichert, dass es sich um den gleichen Cunningham handelt.


Walter K Foster - Zeit nach 1864

Foster war zwar weiter mit der Spitzerproduktion beschäftigt wie auch der genannte Rechtsstreit aus dem Jahr 1864 zeigt, hatte aber noch andere geschäftliche Aktivitäten und in diesem Zusammenhang weitere Patente in den USA inne, hier zwei Auszüge aus Patentankündigungen:

"Walter K. Foster, Bangor, Maine. — Carriage Wheel. — November 22, 1864. — This invention consists of a hand of metal carried nearly around the circumference of the felloe and provided at or near its termination with two projections, which have"

Im Patent geht es um Achslager, was sich weiter unten erklärt.

"William Delano, Bangor, Maine, assignor to himself and Walter K. Foster, of same place. — Horseshoe Calking Vice. — April 3, 1866 - A vibratory plate is interposed between the vise jaws to form an abutment against the upper surface of the shoe while the toe or heel calks are being made. Claim. - The new or improved horseshoe-calking vice, made substantially described, viz.,of the vibratory bearer or plate , and the common vice having two jaws A B, the whole being arranged and combined in manner and so as to operate as and for the purpose specified."

In diesem Patent geht es um Hufeisen, konkreter um das Benageln dieser.

Wahrscheinlich 1867 ging Foster aus Bangor weg. Hier die Annonce zum Verkauf seines Grundstückes im Juni diesen Jahres im Bangor Daily Whig and Courier:

Am 22. Oktober 1867 erhielt Walter K. Foster, wohnhaft dann in Cambridgeport / Massachssetts ein Patent mit dem Titel "Washer for axle boxes". Zu diesem Zeitpunkt wohnte er also wohl nicht mehr in Bangor, sondern in Cambridgeport, einem Ortsteil oder Nebenort von Cambridge / Mass. Dass das der richtige "Foster" ist, folgt aus einem weiter unten zitierten Antrag auf Erweiterung eines Spitzer-Patentes, wo auch Cambridge als Wohnort genannt wird.

Allerdings gibt es einen Eintrag auf einer Steuerzahlerliste der Stadt Bangor, abgedruckt im Dezember 1869 (alle, die mehr als 100 Dollar Steuern zahlten). Dort ist "Walter K. Foster" mit einem nicht lesbaren Betrag von wahrscheinlich 100 bis 200 Dollar notiert. Möglicherweise galt er noch als in Bangor wohnend oder seine Bleistiftspitzerfabrik war dort, während er schon in Cambridgeport wohnte. Allerdings beträgt die Strecke zwischen den Orten immerhin etwa 380 Kilometer, was damals eine weite Entfernung war.

Im Städteverzeichnis von Cambridge findet sich 1868 folgende Eintragung:

"Foster Walter K.  patent tire wheel and washer manufacturer, Foster´s Block, Main"

"Washer manufacturer" könnte man eigentlich mit "Waschmaschinenhersteller" übersetzen. es geht aber offensichtlich nicht um das Waschen von Wäsche, sondern das Verkleiden von Achslagern.

Dazu hier ein Teil des Textes und die Abbildungen aus dem gerade genannten "Washer" - Patent:


Nun wird der Zusammenhang zwischen "carriage wheel", "washer for axles" und ""patent tire wheel and washer manufacturer" klar. Er beschäftigte sich offensichtlich mit der Herstellung von Wagenteilen, wie Radachsen.

Am 27. Oktober 1868 erhielt Walter K. Foster, wohnhaft weiter in Cambridgeport / Massachssetts ein Patent mit dem Titel "Improved screw-tap".

Zur Volkszählung im Jahr 1870 ist Walter K. Foster mit seiner Frau Sarah Foster (Hausfrau) in Cambridge "Ward 5" eingetragen. Sein Beruf wird mit "Stellmacher" angegeben. Der Wert seines "persönlichen" Besitztums wird mit 5400 Dollar notiert (wobei nicht klar ist, was das tatsächlich umfaßt), der Wert der Immobilie mit 16.000 Dollar, was damals eine ganze Menge war.

Foster hatte Anfang 1872 eine Anhörung wegen einer eventuellen Erweiterung seines Patentes "Making blade for pencil sharpener":

Allerdings gibt es keine Informationen, ob die Anhörung erfolgreich war oder inhaltliche Details.

Im Massachusetts-Register von 1872 steht im Branchenteil unter der Rubrik "Bolts, Nuts and Washers":

"Foster Walter K (washers) Cambridgeport, Cambridge"

Im folgenden Jahr 1873 findet sich im Cambridge Directory folgende Eintragung:

"Foster Walter K. concave tire and carriage wheel manuf.  296 North ave. house do."

Er stellte also offensichtlich immer noch Wagenräder / Wagenteile. her.

1874 steht dann im gleichen Buch:

"Foster Walter K. improved fire kindler, 87 Main, h. at"

Das muß etwas geschäftlich Neues sein, mit dem Feuermachen / Anzünden im Zusammenhang stehen.

Foster zog danach nach Stoneham, Massachussetts und zwar in ein Haus in der Central Street, was noch heute steht und nach ihm benannt ist, hier ein Bild aus heutiger Zeit:

                        Walter K Foster - Haus in 57 Central Street, Stoneham Massachusetts (Foto: John Phelan, 2011)

Folgendes kann man bei Wikipedia dazu finden:

""Built c. 1870, it is one of three surviving Italianate side hall entry houses in Stoneham. Notable features include paneled pilasters on the corners and ornate decorative brackets above them. The doorway is also topped by a heavy decorated hood."

Das Haus hat 4 (Schlaf)zimmer, 2 Bäder und eine Wohnfläche von 252 m².

Foster wird wohl etwa 1875 nach Stoneham gezogen sein, war also wahrscheinlich nicht der erste, sondern vielleicht zweite Eigentümer des Hauses.

Wie es damals ausgesehen hat, wissen wir nicht, aber immerhin können wir mal 1891 in die Straße hineinschauen:

                                                    Central Square, Blick in die Central Street, Stoneham, 1891


Foster war in Stoneham Mitglied der "Methodist Episcopal Church"

1880 wohnte Foster  in Stoneham zusammen mit seiner Frau Sarah, seiner Schwiegermutter Abigail Kennison und einer Abigail K. Benton, einer Schwägerin oder verschwägerten Verwandten.

Am 6. November 1880 meldete er ein Patent an mit dem Titel "Mold for casting pencil sharpeners", nach 8 Jahren ist das wieder ein Hinweis, dass er sich weiter / wieder mit dem Bleistiftspitzen beschäftigte. Hier ein Teil des Textes und die Zeichnungen aus dem Patent:

Es geht in dem Patent also um die technologische Herstellung, worauf hier nicht näher eingegangen werden soll. Allerdings ist auch das Spitzer-Design zu erkennen.

Aus diesem Jahr gibt es auch eine Notiz:

"Foster Manufacturing Company, Stoneham, corner of Main and Summer Streets, manufacture pencil sharpeners"

1881 nahm er an einer wahrscheinlich von einer Massachusetts Mechanic Association veranstalteten Ausstellung teil, worüber folgender Text informiert:

"W. K. Foster, Stoneham, Mass. — Pencil Sharpeners; Fire Kindler. — The pencil sharpeners made of metal and recently improved. The fire kindler for using kerosene oil with safety in lighting fires. Diploma. "

Er stellte also sowohl Bleistiftspitzer, als auch Feueranzünder mit Kerosinöl aus und bekam ein Diplom.

In einem Branchenbuch von 1882/1883 für den Bundesstaat Massachusetts steht folgender Eintrag:

Am 29. Mai 1883 reichte Foster ein weiteres Spitzer-Patent mit dem Titel "Pencil sharpener" ein, was dann am 18. Dezember diesen Jahres herausgegeben wurde. Hier die Zeichnungen aus dem Patent:

1882 gibt es im Stonehamer Adressbuch folgende Eintragungen:

"Foster Walter K. pencil sharpener manuf. Co-op. bldg. house Central, near Pleasant" und

"Foster Jonas R., at W. R. Foster´s factory, house Avon"

Hier taucht also ein Jonas R. Foster auf, der vielleicht in Fosters Fabrik arbeitete, oder handelt es sich um ein anderes Unternehme

1884 gibt es dann folgende Eintragungen:

unter "Pencil Sharpener Manufacturer" steht "Foster Walter K., & Co., Co-op bldg., Central sq.",

weiterhin:

"Foster Walter K., pencil-sharpener manufr., Co-op. bldg., house Central, near Pleasant" und

"Foster Jonas K., at W. R. Foster´s factory, h Chestnut"

Hier klingt es wieder so, als ob Jonas Foster in Walters Fabrik arbeitet (obwohl wieder "W. R. Foster´s factory" notiert ist, was nicht ganz passt), denn es ist im Branchenteil nur ein Bleistiftspitzerhersteller verzeichnet. War Jonas Foster ein Verwandter von Walter? oder war es nur eine zufällige Gleichheit des häufigen Nachnamens? Auf jeden Fall führte Jonas nach dem Tod von Walter die , siehe hier.

1884-07-15: "Carriage-wheel"

Schließlich meldete Walter K. Foster nochmal am 1. November 1883 sein letztes, wieder mit dem Bleistiftspitzen im Zusammenhang stehendes Patent "Pencil-sharpener holder"  an, was dann am 22. Januar des Folgejahres 1884 ausgegeben wurde.

Im Adressbuch von Wakefield gibt es 1886 noch folgenden Eintrag unter "Pencil sharpener manufacturer":

"Foster Walter K. & Co., Main, cor. Summer"

Walter Kittredge Foster starb am 23. September 1889 in Stoneham im Alter von 77 Jahren an Magenkrebs. Möglicherweise war er an seinem Lebensende mal kurz im Nachbarort Stonehams Wakefield ansässig. Dort wurde er begraben.

Zum weiteren Fortgang der von Walter K. Foster ausgegangenen Aktivitäten wird auf dieser Seite geschrieben.

Am 31. Januar 1900 starb Sarah A. Foster in Stoneham an Gehirnlähmung/-schlag, wo sie wahrscheinlich nach dem Tod ihres Mannes die ganze Zeit wohnte. Sie wurde in Boston beerdigt.

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1857 -  Joseph W. Strange / Samuel Darling (USA) 

Joseph W. Strange patentierte gemeinsam mit Samuel Darling eine Verbesserung eines Handbleistiftspitzers und verkaufte diesen auch.

Joseph W. Strange - Aus seinem Leben

Er  wurde am 7. August 1811 iin Dighton (Dorf neben Taunton / Massachusetts) geboren. Seine Eltern waren Joseph Strange (geb. 13. Februar 1778 in Freetown, Bristol, Massachusetts ) und Amitta od. Anitta Strange (geb. Briggs, geb. 1797). Die Familie stammte väterlicherseits aus der Gegend. Bereits sein Großvater wurde 1721 in Freetown, Bristol geboren, er stammte wohl von einem John Strange ab, der im 17. Jahrhundert von Wales als einer der ersten Siedler nach Freetown kam. Joseph hatte 3 Brüder und 3 Schwestern.

Joseph war Mechaniker/Maschinist und arbeitete zunächst bei Crocker & Richmond. Obwohl er auch eine Predigerausbildung hatte bzw. als solcher arbeitete, überwog doch sein technisches Interesse. Gemeinsam mit seinem Bruder Elias meldete er ein Patent mit dem Titel "Improvement in vertical cylindrical steam-boilers" an, was am 29. September 1836 erteilt wurde. Er war erst 25 Jahre und es ist insofern interessant, weil dieses Patent eines der überhaupt ersten (Nr. 34) nach Einrichtung des neuen Patentamtes in den USA im Jahr 1836 war (das vorige war abgebrannt und mit ihm gingen auch die meisten Unterlagen verloren).

Am 21.09.1834 heiratete er in Taunton Margaret Augusta Hodsdon (geb. 2. Juli 1813). Ihre Eltern waren Ebenezer Hodsdon (1792–1838) und Ruth Goodwin Blake Hodsdon (1791–1849). Sie hatte noch 3 jüngere Geschwister und zwar Mercy Susan Hodsdon Webb (1815–1887), Horatio Edwin Hodsdon (1817–1875) und Ebenezer Augustus Hodsdon (1820–1907).

Im Jahr 1849 ging er nach Bangor (Maine). 1850 wohnten in seinem Haushalt neben seiner Frau Margaret die Kinder Joseph B. (15 Jahre), Eben H. (12), Isabel (8) und Frederick R. (4). 1951 wird seine Adresse mit "east and Central bridge, h Kenduskeag Avenue" angegeben, 1855 dann mit "central, h hammond" und schließlich 1859 "columbia, h 151 hammond". 1860 wohnten er und seine Frau Margaret mit den Kindern Isabel(la?) (18), Frederic (14), Clarance (7), sowie der Haushälterin Mary Hardy (18 Jahre, aus Irland) zusammen.

1853 war er Sekretär der Bangor Mechanic Association. Anfang diesen Jahres gibt es eine Info, dass er eine Gießform und gegossene Muster in "Britannia" ausstellte. "Britannia" ist eine Bezeichnung für eine Hartzinnlegierung, hauptsächlich aus Zinn mit Zusätzen von Kupfer oder/und Antimon bestehend. Sie wird im englischen auch als "Pewter" oder "White Metal" bezeichnet. 1856 taucht er im Branchenverzeichnis unter "Die Sinker and Letter Cutter"  ansässig in Bangor auf.

Seine Frau Margaret starb wahrscheinlich am 2. Juli 1876 (also an ihrem Geburtstag ?!).

Joseph W. Strange hatte neben dem bereits erwähnten aus dem Jahr 1836 und den später vorgestellten Bleistiftspitzer-Patenten u. a. folgende weitere US-Patente inne:

Improvement in Spring Dividers, Self-fastening dress-hook, Improvement in Spring Dividers (1860),

Improved Insertible Saw-Tooth (1867)

Improvement in Detachable saw teeth, improvement in tension mechanisms for sewing, improvement in steering apparatus, Improvement in rotary valves and cut-offs (1869 - 1873)

1872 stellte er eine von ihm gebaute Dampfmaschine aus. Im Jahr 1873 wurde offensichtlich eine von ihm patentierte Steuereinrichtung in den Dreimastschoner Anna W Barker eingebaut.

Zur Volkszählung 1880 - nun Witwer - wohnte er in Bangor, Hammond street 151. In seinem Haushalt waren noch John F. Foster (45 Jahre) und Margaret I. Foster. Margaret (geb. etwa 1842) war wohl seine Tochter und Ehefrau von John F. Foster. Ob es da einen Zusammenhang mit der Familie des Bleistiftspitzerherstellers Walter K. Foster gibt ist unklar, Foster ist ja ein sehr häufiger Name. John Foster wohnte eventuell auch 1870 schon in Bangor, da wird sein Beruf mit "Painter" angegeben und seine damalige Ehefrau mit Belle Foster benannt.

Im Jahr 1889 siedelte er wieder in seinen Geburtsort Taunton über und arbeitete dort weiter bis zu seinem Tode am 6. Februar 1895 (Schlaganfall). Er wurde auf dem  Mount Hope Cemetery in Bangor beerdigt. In Taunton ist in seinem Todesjahr noch die Firma Joseph Strange & Son. (F. R.) als "steel letter cutters, silver 2" verzeichnet. Dahinter steht sein Sohn Frederick R. Strange (geb. Mai 1846) der dort auch 1910 mit dieser Adresse und Tätigkeitsbezeichnung eingetragen ist.


Die Bleistiftspitzer von Strange und Darling

Am 22. September 1857 wurden Joseph W. Strange und Samuel Darling (Bangor, Maine) ein amerikanisches Patent mit dem Titel "Pencil Sharpener" erteilt.

Hier die Zeichnungen aus dem amerikanischen Patent:

Mit Datum 18. Dezember des gleichen Jahres wurde das Patent (Nr. 3111) auch in England geschützt:

Hier eine kurze Beschreibung:

Der Bleistiftspitzer wurde in der damals existierenden Firma J. W. Strange & Co in Bangor hergestellt und unter der Bezeichnung "Strange´s pencil sharpener" vermarktet.

Im Bangor Daily Whig and Courier wird im Oktober 1858 geschrieben:

Spätestens im Februar 1858, also etwa 6 Monate nach der Patentanmeldung muß der Verkauf der Spitzer erfolgt sein, wie einige Annoncen in verschiedenen Zeitungen beweisen.

Ende Februar 1858 erschien im Buffalo Morning Express (Buffalo, New York) folgende Annonce:

Der Anspitzer wurde auch wie hier in dem Text als "Patent double pencil sharpener" bezeichnet.

Im März diesen Jahres  wurde in der Alexandria Gazette (Alexandria, Virginia) folgende Notiz wiedergegeben:

Weiterhin erschien im März (wie auch im Folgemonat April) in dieser Zeitung eine Annonce:

Dieser Text ist deshalb so interessant, weil auch ein Preis von 13 cent pro Stück angegeben wird.

Ebenso im März 1858 erschien in The Buffalo Commercial (Buffalo, New York) diese kleine Anzeige:

Auch in diesem Monat wurde in der Pittsburgh Daily Post (Pittsburgh, Pennsylvania) wie folgt annonciert:

In der gleichen Zeitung diesen Monats ist noch eine weitere, größere Annonce enthalten:

Auch 1860 wurde der Spitzer von HUNT & MINER in HUNT & MINER`S Pittsburgh Almanac angeboten.

Im Fayetteville Semi-Weekly Observer (Fayetteville, North Carolina) wird im Juni 1858 geschrieben:

Im Oktober wurde in der New York Times folgender Hinweistext veröffentlicht:

Man warnt vor Nachahmungen und weist darauf hin, dass nur Anspitzer mit den eingravierten Patentdaten echt sind.

Im November 1858 erschien ein Buch mit einer großen Anzeige von Cook, Merritt & Brown, in der es neben Burnet´s Anspitzvorrichtung auch um Strange´s Pencil Sharpener geht:

Aus dem Jahr 1859 stammt folgende Annonce aus The Wilmington Daily Herald:

Im Januar 1860 wird schließlich im The Buffalo Commercial für Strange & Co´s Double Cone  Pencil Sharpener geworben:

Am 27. Juni 1871 erhielt Samuel Darling, nun in Providence / Rhode Island wohnend, ein Patent "Improvement of pencil-sharpeners". Hier der einleitende Text und die Patentzeichnungen:


Im November 1873 wurden in der amerikanischen Zeitung Publishers' Weekly neben den Bleistiftspitzern Eureka und Excelsior auch Darling´s pencil sharpeners angeboten:

Dabei wird es sich vermutlich um die Mitte 1871 patentierte Vorrichtung handeln.

Verbreitung der amerikanischen Bleistiftspitzer aus Bangor außerhalb der USA

Anders als die Entwicklungen vorher fanden die neuen amerikanischen Spitzer - und damit sind ganz offensichtlich die Spitzer von Foster und vielleicht auch Strange/Darling gemeint - schnell auch außerhalb der USA Verbreitung. Dies ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass es noch kein Telefon gab und auch alles mit dem Schiff über den Ozean transportiert werden musste. Bisher wurden wohl lediglich die Vorrichtungen von Cooper/Eckstein aus England und Marion aus Frankreich in begrenztem Maße überregional verbreitet.


Großbritannien

Bereits im April 1857 wurde im Londoner The Guardian  diese Anzeige veröffentlicht:

Im Mai 1857 dann im The Bristol Mercury and Daily Post, Western Countries and South Wales Advertiser:

Im Juli 1857 steht diese kurze Info in der Times:

Im August 1857 steht folgende kuriose Meldung im Londoner Morning Chronicle:

Auch im August diesen Jahres wird im schottischen Glasgow Herald geworben:

Seit September 1857 erschien in der Zeitung The Lancaster Gazette über viele Monate bis mindestens März 1859 eine Annonce zum  "New American pencil pointer":

Im Oktober 1857 erschienen die folgenden zwei Anzeigen in den Zeitungen The Huddersfield Chronicle and West Yorkshire Advertiser  und The Huddersfield Chronicle and West Yorkshire Advertiser:

Im

Irland

Auch in Irland waren die neuen amerikanischen Bleistiftspitzer schnell eingeführt. Dies beweist die folgende Anzeige vom Juli 1857 aus dem Dubliner The Freeman's Journal:

Dies ist gleichzeitig die erste Erwähnung eines "pencil sharpeners" in irischen Medien. Im November 1857 wird dann gleich von mehreren Zeitungen (Warder and Dublin Weekly Mail, Westmeath Guardian and Longford News-Letter und Meath Herald and Cavan Advertiser) in einer Meldung berichtet: "W. Foster, of Bangor, the inventor and manufacturer of a little instrument for sharpening pencils, has just closed a contract for 1000,000 dollars worth of the article".

Deutschland

Auch in Deutschland sind die amerikanischen Bleistiftspitzer bereits 1857 bekannt. Im Archiv für Natur, Kunst, Wissenschaft und Leben (herausgegeben in Braunschweig) wird berichtet:


Im August 1857 werden im Fränkischen Kurier "amerikanische Spitzer" angeboten:

Man darf vermuten, dass es sich um die Spitzer von Foster handelte. J. G. Kugler wirbt auch im September diesen Jahres im Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier für diese Spitzer.

Im Regensburger Tagblatt wirbt der Schreibwarenhändler J. Degener im Oktober 1857 für "aecht amerikanische Bleistiftspitzer":

Im Oktober wird in den Hamburger Nachrichten für amerikanische Bleistiftspitzer geworben:


Auch im Oktober wird in der gleichen Zeitung von einem anderen Händler ganz explizit für "W. K. Fosters Patent Pencil Sharpeners" geworben:

Es handelt sich um die Gebrüder H. & P. Spiro., die ganz verschiedene Schreibartikel anboten:

Im November des Jahres annonciert in der gleichen Zeitung Jakob Krippner diese Bleistiftspitzer:

Im Dezember 1857 erscheint folgende Anzeige vom schon erwähnten J. G. Kugler im Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier:

In diesen Monates findet sich diese Annonce im Fränkischen Kurier.

Auch noch im Dezember annoncieren die Leipziger Gebrüder Tecklenburg in der Leipziger Zeitung:


Auch in der Magdeburgischen Zeitung werden im Dezember Bleistiftspitzer angeboten, wenn auch nicht als "amerikanisch" bezeichnet.

Weiterhin eine Anzeige aus dem Intelligenzblatt der freien Stadt Frankfurt von Anfang 1858:

In Wieck´s F. G. deutsche illustrierte Gewerbezeitung des gleichen Jahres findet sich folgende interessante Info:

Wer war dieser Herr Galle aus Leipzig? Er war sehr aktiv in dem Gewerbeverein und führte dort manchmal was vor (u. a. Galle ´s Schriftenhalter und Schreibpult). Aus einer anderen Quelle, wo darüber berichtet wird, dass Galle einen eigenen Bleistiftspitzer anbietet, wird klar, dass es sich um Franz Louis Galle, Bürger von Leipzig und Hausbesitzer auf der Reichsstr. 55 handelt.

Noch interessanter ist folgender Beitrag von Herrn Wieck, der dem Jahr 1858 oder sogar schon 1857 zuzuordnen ist:

Noch viel informativer ist folgender Artikel aus dieser Zeitung:

In den Hamburger Nachrichten erschien im Dezember 1858 folgende interessante Annonce:

Hier wird von der "gewöhnlichen, einfachen Sorte" und einer neueren mit 2 Messern geschrieben!

In der Bayreuther Zeitung aus dem Jahr 1859 steht folgende Annonce von Reohart Vollmann:

Ganz unten kann man lesen "amerikanische Bleistiftspitzer à 9 kr.".

In einem in London 1860 erschienenen Buch steht folgende Information über ??







Schweiz

Im September 1857 erschien im Intelligenzblatt für die Stadt Bern folgende kleine Notiz:

Österreich

Im Fremden-Blatt erschien im November 1859 folgende Anzeige zum Verkauf "Amerikanischer Bleistiftspitzer" mit Preisangabe:

In der Bozner Zeitung werden die Spitzer 1864 angeboten mit dem Text "Bleistiftspitzer, amerikanische (sehr praktisch) 20 kr."

Frankreich

Im Juli 1858 erschien im französischen Journal des débats politiques et littéraires folgende Anzeige:

Der Anbieter war die Papeterie Susse frères, place de la Bourse, 31. Die exakt gleiche Annonce erschien in diesem Monat auch in der Le Constitutionnel und  in der Le Pays : journal des volontés de la France.

Die Aktivitäten der Amerikaner Joseph Bagot, William Burnet und Sickels   werden weiter auf der Bleistiftspitzer-Seite für den Zeitraum 1851 bis 1860 behandelt. Dem Leben und Wirken von Archibald G. Shaver ist eine eigene Seite gewidmet.

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Hier geht es zum Beginn der Geschichte des Bleistiftspitzens (Zeit bis 1850).

Eine Seite informiert über die Spitzmaschinen der amerikanischen Firmen Everett Specialty und Cushman & Denison Mfg. Co..

Außerdem sind folgende Seiten über verschiedene Spitzmaschinen aus Deutschland online:

Avanti, Krandt´s Bleistiftspitzmaschine, Simplicia / Clou / Iduna, Jowei, Ergo / Ergo Extra, Optimax, Fram, Stern, Constanta, Potz-Blitz, Oryx und Quail.




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