Emil Grantzow - seine Zeit in Dresden

Emil Grantzow - seine Zeit in Dresden von 1892 bis 1915



Emil Grantzow (vollständig Emil Oskar Ludwig Grantzow) wurde am 26.10.1860 in Nauen bei Berlin geboren.


Der Familienname "Grantzow"  stammt vermutlich aus dem norddeutsche Raum, ist in der Schreibweise mit "t" sehr selten.


1908 lebten in Nauen noch folgende Grantzows:

- Karl Grantzow, Zigarrenfabrikant, Mittelstraße 40

- Max und Paul Grantzow, beide Schneidermeister, Chausseestraße 75

- Otto Grantzow, Oberpostassistent, Potsdamer Str. 42

- Sophie und Emma Grantzow, beide Witwen, Potsdamer Straße 39 bzw. 58

Sicher handelt es sich zumindest teilweise um Mitglieder seiner Familie, aber es gibt dazu keine Informationen.


Aus Nauen stammt übrigens auch der bedeutende Botaniker Carl Grantzow (1833 - 1894).


Irgendwann ging der junge Grantzow nach Bielefeld. Er war von Beruf Buchdrucker und wurde in Bielefeld Teilhaber einer Druckerei, die im September 1885 an zentraler, prominenter Stelle in Bielefeld eröffnet wurde, wie diese Anzeige in der Zeitung Der Wächter zeigt:


Recht bald gab es da Ärger in der Geschäftstätigkeit, wie folgendes Statement in der Neuen westfälischen Volks-Zeitung - Tageblatt für nationale Politik im Juni 1887 zeigt:



Im September 1886 erschien in mehreren regionalen Zeitungen (Der Wächter, Neue Westfälische Volkszeitung, Westfälische Zeitung - Bielefelder Tageblatt) eine Information zur Bestellung des Aufgebotes von Emil Grantzow und einer Magdalene Katharina / Catharine Schellenberger aus Düsseldorf.

Im Oktober wird nach einer Zeitungsnotiz eine Tochter geboren (Adresse Herforderstr. 18), Im März 1889 eine zweite Tochter.


Im Tageblatt vom 3. März 1889 steht dann "die zwischen den Eheleuten Buchdrucker Emil Grantzow und Helene, geb. Schellenberg, Gehrenberg Nr. 9 zu Bielefeld bisher bestandene Gütergemeinschaft ist wieder aufgehoben.


Wahrscheinlich 1891 ging Emil Grantzow nach Dresden, 1892 ist er im Dresdner Adressbuch eingetragen. Er wohnte damals auf der Tolkewitzer Straße 44 (3. Obergeschoss) und als Berufsbezeichnung wird Versicherungsinspektor angegeben. Offensichtlich wohnte er da schon 1891, allerdings wurde der Name fälschlicherweise "Grantzen" geschrieben.


Bereits im nächsten Jahr zog er in die Schumannstraße 23 (2. OG), 1895 wird dann dieses Haus mit Schumannstraße 38 adressiert, in einem Branchenbuch steht er in diesem Jahr unter "Agenturen" noch mit Schumannstr. 23. Im Jahr 1896 zieht er dann in die Nicolaistraße 1 (3. OG). Aus dem Jahr 1897/98 gibt es eine Information, dass er Mitglied im Verein bevollmächtigter Versicherungsbeamter Sachsens war (gemeinsam mit anderen Dresdnern Josef Volkmar, Wilhelm Seifert und Georg Arnecke). Ab 1899 war er schließlich in der Schumannstraße 51 (1. OG) ansässig, die auf den Dürerplatz zuführt. Grantzow war Eigentümer dieses Hauses und seine Berufsbezeichnung wird nun mit Versicherungsgeneralagent angegeben.

Aus diesem Jahr datiert ein kleiner Leserbrief von ihm mit der Adresse Schumannstr. 51 an die Dresdner Nachrichten mit der Bemerkung "So lange Sie es nicht lernen, in einem Tone zu diskutiren, wie er unter gebildeten Menschen üblich ist, fliegen Ihre Schreibereien einfach in den Papierkorb". Da war er also wohl sehr ärgerlich mit dieser Zeitung!


1907 hat er das Haus offensichtlich verkauft und wohnt nun in der nahen (zwei Seitenstraßen weiter von der Schumannstr.) Stephanienstraße 29 (2. OG). Immer noch hat er mit Versicherungen zu tun. Hier blieb er dann einige Jahre, bis er 1913 zum nahen Dürerplatz 14 (1. OG) zog. Im Jahr 1911 wird er allerdings als Versicherungsagent unter Adresse Schumannstr. 51 aufgeführt. Grantzow war zu der Zeit Generalagent für folgende Versicherungen: Lebensversicherungsgesellschaft zu Leipzig, der Kölnischen Unfallversicherungs AG und der Agrippina See-, Fluß und Landtransport-Versicherungsgesellschaft Köln.


Der Dürerplatz (angelegt 1898) war damals ein bekannter, repräsentativer Platz in Dresden, der durch die Dürer-, Reißiger-, Schumann- und Holbeinstraße begrenzt wurde. Hier befand sich z. B. das Textilhaus Mohrenberg, Radio Müller (Nr. 17), die Kinderwagenhandlung Rüger und die Kunstglaserei Beier & Walther (Nr. 10). Direkt über E. Grantzow in der Nr. 14 wohnte ab 1921 Paul Mayenfisch, ein Künstler, der sich mit der Dekorationsmalerei beschäftigte.

Dürerplatz Dresden 1901

Dürerplatz, etwa 1901

Das obige Foto zeigt einen Teil des Platzes zunächst im Jahr 1901, wo die Platzgestaltung noch im Entstehen ist. Etwa 7 Jahre später (siehe folgendes Bild - Grantzow wohnte da bereits in unmittelbarer Nähe) ist der Platz schon recht schön anzusehen. Die angelegten Wiesen sind alle eingezäunt, ein Betreten war also offensichtlich unerwünscht. Das nächste, undatierte Bild könnte bereits aus der Zeit stammen, wo Grantzow dort wohnte. Man sieht viele Sitzbänke und auch einen schönen Sandkasten für die Kinder.

Dürerplatz Dresden 1908


Dürerplatz, etwa 1908


Dürerplatz mit Park, undatiert

Die beiden vorigen Abbildungen zeigen in etwa den gleichen Ausschnitt des Platzes. In der linken Bildmitte ist jeweils die Einmündung in die Gabelsberger Straße zu sehen. An der etwas rechts von der Bildmitte erkennbaren Ecke des Platzes gehen die Holbeinstraße (links) und die Reißiger Straße (rechts) ab.


Hier noch eine weitere, etwas andere Ansicht aus dem Jahr 1913, in dem Grantzow zum Dürerplatz zog, links wieder die Einmündung der Gabelsberger Straße.

Dürerplatz Dresden 1913


Dürerplatz, Ansicht etwa 1913


Das Haus an der Ecke Gabelsbergerstraße, rechts im Bild mit einem Turm aufragend ist Dürerplatz 13.


Neben seiner Tätigkeit als Versicherungsunternehmer und Spitzmaschinenfabrikant war Emil Grantzow auch anderweitig aktiv. Nach einer Mitteilung im Jahr 1915 war er als Hauptgeschworener in der 2. Schwurgerichtsperiode diesen Jahres tätig (Tätigkeitsbezeichnung hier Generalagent).


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