Paul Voigt (Spitzhase)


Die Taschenspitzmaschine Spitz-Hase von Paul Voigt / Franz Haase aus Dresden


Die Spitzmaschine Spitzhase ist eine Besonderheit unter den Bleistiftspitzmaschinen. Sie ist eine Taschenspitzmaschine und schon sehr alt. Dabei steht der Begriff "Maschine" für eine Vorrichtung mit einem Mechanismus, wo es wie bei den Bleistiftspitzern nicht nur darum geht, den Stift unmittelbar mit der Bewegung der Hand anzuspitzen.

Ich würde mich freuen, wenn Sie einen kleinen Kommentar im Gästebuch hinterlassen. Gern können Sie mir auch persönlich schreiben, interessiert bin ich stets auch an weiteren Infos. Hier geht es zur Kontaktseite.

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Paul Voigt und seine Dresdner Firma

Im Deutschen Reichsanzeiger wurde 1931 über folgende Firmengründung informiert (Handelsregisternr. 22125):

"... ist die Paul Voigt Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz in Dresden und weiter folgendes eingetragen worden. Der Gesellschaftervertrag ist am 15. April 1931 abgeschlossen und am 11. Mai 1931 abgeändert worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, die Auswertung und der Vertrieb von technischen Neuerungen, Erfindungen, Musterschutzen und Patenten aller Art. Zur Erreichung dieses Zwecks ist die Gesellschaft befugt, gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben, sich an solchen Unternehmungen zu beteiligen und deren Vertretung zu übernehmen. das Stammkapital beträgt 20.000 Reichsmark. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer vertreten. Zu Geschäftsführern sind bestellt die Kaufleute Paul Voigt und Walter Neumann, beide in Dresden."

Allerdings hatte diese Gesellschaft nur kurzen Bestand. Bereits im November des gleichen Jahres wurde die Firma aufgelöst, Walter Neumann wurde Liquidator. 1932 wurde dann noch gemeldet, dass Neumann nicht mehr Liquidator ist und der Bücherrevisor Alfred Rudolf Papsdorf dies nun übernommen hat. 

Der Namensgeber dieser Gesellschaft konnte als Paul Rudolf  Voigt identifiziert werden. Er war kaufmännischer Angestellter / Kaufmann und wohnte zwischen 1929 und 1932 auf der Arnoldstr. 15 in Dresden. In den Adressbüchern ist sein Name dann 1933 unter Marschallstr. 10, in den Jahren 1934 bis 1936 unter Uhlandstr. 24 und von 1937 bis 1940 unter Reichenbachstr. 49 zu finden.


Die Taschen-Spitzmaschine Spitz-Hase oder Spitzhase von Paul Voigt

Im Mai 1930 erschien ein Betrag in Burghagens Zeitschrift für Bürobedarf, wo eine keine Spitzmaschine mit dem ulkigen Namen Spitz-Hase wie folgt beworben wurde:

"Diese kleine, handliche Taschen-Bleistift-Spitzmaschine, die von der Firma Paul Voigt, Dresden, unter dem Namen Spitz-Hase in den Handel gebracht wird, ist aus bestem Material gefertigt und dauerhaft gearbeitet. Die Maschine spitzt runde und eckige Bleistifte und hört selbst zu spitzen auf, sobald die Spitze fertig ist. Die an der rechten Seite der Maschine befindliche Kurbel läßt sich durch Festhalten des Messers rückwärts abschrauben und kann somit gesondert aufbewahrt oder mitgeführt werden. Ebenso läßt sich das Messer leicht durch Lösen der Mutter auswechseln. Die Handhabung der Maschine ist äußerst einfach. Der links befindliche Spänekasten wird heruntergeklappt, der Bleistift in die federnde Kopföffnung gesteckt, die Maschine mir der linken Hand derart festgehalten, daß Zeige- und Mittelfinger bzw. Daumen in die seitlich geriffelten Vertiefungen greifen, und nun wird die Kurbel schnell nach rechts gedreht, bis man keinen widerstand mehr wahrnimmt. Nach Gebrauch wird der Spänekasten von den Spänen und den Minenresten entleert und wieder nach oben geklappt.

Paul Voigt war weiterhin in einem 1930er Fach-Adressbuch unter Bleistiftspitzmaschinen notiert und in diesem Jahr Inhaber einer Marke Spitz-Hase für diese Maschinen.

In der Papierzeitung wurde 1931 inseriert:

"Spitzmaschine Spitzhase D.R.P. ist in ihrer Eigenart und Dauerhaftigkeit tatsächlich unübertroffen. Sie ist die Spitzmaschine für jedermann! Klapp-Spänekasten! Kein Spitzenbruch, Paul Voigt, Dresden". In der Anzeige ist von der "Firma Paul Voigt" und von Auslieferungslagern/Vertretern in Hamburg (Dau & Co, Rödingsmarkt 28), Frankfurt/Main (Felix Rüttgers, Körnerstr. 6) sowie Berlin (Carl Krellwitz, Wichertstr. 71) die Rede.

Im Papieradressbuch der Ausgabe 1931/32 findet sich folgende Anzeige:




In dem gleichen Adressbuch findet sich ein ganz wichtiger Hinweis "Paul Voigt... Vertriebsbüro der Metallwarenfabrik Franz Haase" Dresden-A. 21 (Spitz-Hase DRP)." Gefertigt wurde die kleine Bleistiftspitzmaschine also offensichtlich in der genannten Metallwarenfabrik. Auch scheint damit die Herkunft des Namens klar, aus "Haase" wurde Hase!

Die Firma Franz Haase wurde Ende 1923 unter Handelsregisternr. 18587 in Dresden als Unternehmen in der Metallbranche angemeldet. Inhaber ist der Fabrikant Franz Emil Haase. Die Adresse wurde mit Löbtauer Str. 30 benannt.

Die Firma Franz Haase beschäftigte sich mit der Herstellung von Zerstäubern. Folgerichtig meldete der Inhaber ein entsprechendes Gebrauchsmuster an und zwar 1936 mit dem Titel "Abstellbare Zerstäubermontage".


Es haben nur wenige dieser Taschenspitzmaschinen überdauert. Hier können aber einige Bilder gezeigt werden, die mir von einem Privatsammler zur Verfügung gestellt worden sind.

Sammlung Moser

Man sieht die sehr große Ähnlichkeit zur jüngeren Fram. Es gibt wie bei der Fram einen aufklappbaren Deckel. Das Gehäuse des Spitz-Hasen ist jedoch aus Aluminium, der Deckel aus Stahlblech. Es ist ein verblasstes Emblem mit dem Schriftzug "Spitz-Hase" und einem abgebildeten Häschen zu sehen. Auf der Seite des Deckels ist "D.R.P." eingraviert. Auch die oben genannte Anzeige erwähnt das Patent, allerdings konnte dieses trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Das Messer hat nur 4 Schneiden, nicht 5 wie bei der Fram.

Eine weitere Maschine des Typs Spitzhase, die im Besitz des oben genannten Sammlers ist, ist im Folgenden abgebildet:

                                                                                                  

Sammlung Moser

Diese Maschine ist sehr wahrscheinlich jünger, als die zuvor dargestellte. Der Kurbelgriff ist wieder aus rot gestrichenem Holz. Sie hat immer noch einen Stahlblech-Klappdeckel, aber nun ein Kunststoffgehäuse (Bakelit ?). Die Bezeichnung "Spitz-Hase", die Häschen-Zeichnung sowie "D.R.G.M. Made i. Germany" sind nun eingraviert. "D.R.G.M." steht für Deutsches Reichs-Gebrauchsmuster. Allerdings ist keine solche Gebrauchsmusteranmeldung bekannt.


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