E. Heister (FAFNIR)


Die Geschichte der Firma von Eduard Heister und deren Spitzmaschinen

Eduard Heister und die Bleistiftspitzmaschinen FAFNIR                                      letzte Änderung: 10. September 2024

Wie auf dieser Homepage bereits bei der Beschreibung der Fa. M. Erlebach Nachfolger geschrieben, übernahm Eduard Heister 1938 in unrühmlicher Art und Weise allein diese Firma aus jüdischer Eigentümerschaft. Hier die kurze Meldung im Deutschen Reichsanzeiger:

"M. Erlebach Nachf. 

Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der Kaufmann Eduard Heister ist Alleininhaber. Die Firma ist geändert und lautet jetzt "M. Erlebach Nachf., Inhaber Eduard Heister". Die Prokura Karl Schmitt bleibt bestehen." 

Zu diesem Zeitpunkt war Heister wohl schon 10 Jahre der Geschäftsführer.

Weiterhin findet man im Deutschen Reichsanzeiger bereits 1937 folgende Meldung:

"Schweiß-Technik Schneider Gesellschaft mit beschränkter Haftung: Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 21. Dezember 1936 ist die Gesellschaft gemäß dem Gesetz vom 5. Juli 1934 in der Weise umgewandelt, daß ihr Vermögen mit den Verbindlichkeiten ohne Liquidation auf den Kaufmann Eduard Heister in Frankfurt a. M. als den alleinigen Gesellschafter übertragen ist. Dieser führt das Handelsgeschäft als Einzelkaufmann unter der "Schweißtechnik Scheider, Inhaber Eduard Heister" und dem Sitz in Frankfurt a. M. weiter. Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist erloschen."


In den Folgejahren firmierte Heister zunächst noch unter dem Firmennamen M. Erlebach Nachfolger auf der Kaiser-Str. 41, denn 1941 gibt es noch einen entsprechenden Adressbucheintrag:


In diesem Jahr wird die Firma aber noch offiziell umbenannt in "Eduard Heister". Folgerichtig findet man 1942 dann folgende Notiz im Frankfurter Adressbuch, wo er mit eigenem Namen unter der gleichen Adresse wie oben als Händler auftaucht mit einer Bürobedarf-Großhandlung:

Nach dem Krieg wohnte er weiter auf der Wilhelmshöher Str. 33 und war nach wie vor im Bürogeschäft tätig. Die Bürohandlung war auf Sandweg 5 beheimatet. Parallel dazu hatte er aber auch noch die Schweißtechnik-Firma auf der Lahnstr. 58.

Die wirtschaftliche Tätigkeit war aber offensichtlich nur begrenzt erfolgreich, denn im Juni 1953 beantragte er über sein Vermögen das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses zu eröffnen, wie die folgende Meldung zeigt:

Das Verfahren war wohl erfolgreich, denn er setzte beide Tätigkeiten in den Folgejahren scheinbar fort. 

Die Bürobedarf-Großhandlung lässt sich noch 1955 auf der Lahnstr. 58 nachweisen.

1960 ist er in einem Adressbuch noch mit seiner Schweißtechnik-Firma dort notiert, wohnhaft aber Wilhelmshöher Str. 33.

Auch 1963 findet man ihn noch im Frankfurter Telefonbuch auf der Wilhelmshöher Straße, starb aber wahrscheinlich in dem Jahr und wurde auf dem Friedhof Bornheim begraben. 

Bis mindestens 1976 gab es eine Eduard Heister KG in Frankfurt, die sich mit Schweißtechnik beschäftigt hat, zuletzt wahrscheinlich auf der Mergenthaler Str. 12 in Frankfurt / Main.


Eduard Heister verkaufte eigene Bleistift-Spitzmaschinen, die nachfolgend im Text behandelt werden.


Spitzmaschinen FAFNIR

Heister vertrieb eine Spitzmaschine mit dem Namen FAFNIR (Fafnir, deutsch der "Umarmer", "Greif" passt nicht schlecht, weil der Stift ja vom Klemmmechanismus quasi umarmt wird, ist jedoch eine Drachenfigur aus der nordischen Mythologie, die als "Fafner" auch bei Wagner auftauchte - passend zur Zeit und wohl auch zu Heister). Es handelte sich um eine Fräserspitzmaschine mit Walzenfräser, deren Produktionsstart noch unbekannt ist. Es gab eine FAFNIR Nr. 2 und (sicher etwas später) eine FAFNIR Nr. 3, und dann wohl noch eine FAFNIR Nr. 4, vielleicht also auch noch ein Vorgängermodell FAFNIR (sozusagen Nr. 1).

Hier Abbildungen einer gut erhaltenen, funktionstüchtigen FAFNIR 2:


  (Bilder mit freundl. Genehmigung von Claudia Fuchsberger / London)


Auf dem Beschriftungsschild ist neben Name und Nummer "FFm." für Frankfurt / Main zu lesen und "M.E.N.", was offensichtlich für M. Erlebach Nachf. steht, ein Hinweis, dass da der vermutliche Hersteller Heister noch unter diesem Unternehmensnamen firmierte. Über den Herstellungszeitraum ist nichts bekannt, aber zumindest mit der Beschriftung "M. E. N." kann dies eigentlich nur bis zum Jahr 1941 gewesen sein, weil danach die Firma umbenannt wurde.

Die FAFNIR Nr. 3 wurde möglicherweise etwa Mitte 1949 eingeführt, denn da wirbt Heister in der Allgemeinen Papier-Rundschau für diese Bleistiftspitzmaschine FAFNIR 3:

Die alte Firma wird noch mit M. Erlebach Nachf. erwähnt. Diese Annonce erschien nun über einen Zeitraum (mindestens auch 1950) regelmäßig in der Zeitung. In der folgenden inhaltsgleichen Anzeige wird auch auf einen Stand auf der Frankfurter Messe verwiesen:

Später im Jahr 1950 wird dann in der Anzeige ein erniedrigter Preis von 15 DM angegeben, also musste (?) er sie billiger machen. Wie lange die Fafnir- Spitzmaschinen hergestellt wurde, ist nicht bekannt, aber vielleicht nur bis zum oben erwähnten Konkurs 1953.

Heister hatte dann noch 1957 unter dem Namen Fafnir eine Markenanmeldung für einen FAFNIR-Anfeuchter, allerdings nicht für eine Spitzmaschine. 


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