Krebs / Liebscher - Wien


Die Bleistiftspitzvorrichtungen von Krebs / Liebscher (Wien)



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zur Übersicht über die Geschichte des Bleistiftspitzens

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In den Jahren 1857 bis 1859 gab es zwei (kurzzeitige) Aktivitäten von Händlern in Wien zur Herstellung von Bleistiftspitzvorrichtungen. Diese sollen hier auf einer separaten Seite vorgestellt werden, obwohl wir mangeln Abbildungen oder erhaltener Vorrichtungen nicht wissen, wie die Geräte ausgesehen haben.

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1857 - Anton Ignaz Krebs (Österreich)                                                                                  letzte Änderung: 7. Okt. 2024

Anton Ignaz Krebs wurde am 10. März 1820 in Szegszárd / Ungarn geboren.

Er erhielt am 26. Dezember 1857 in Österreich ein Privileg auf die Erfindung "ein Messer oder ein sonstiges Schneide - Instrument in Verbindung mit einem Bleistiftspitzer zu construiren":

Es wurde ungültig schon am 26. Dezember 1858 (durch Zeitablauf erloschen).

1858 erschien dann im Wiener Fremden-Blatt folgende Werbung:

Es handelt sich also um eine Kombination von Spitzmaschine und Messer, wobei unklar ist, wie das gemeint ist, vielleicht ähnlich wie die Vorrichtung von Thiel. Geliefert wird es mit Horn oder Elfenbeinschale und mit 2 bis 4 Klingen. Obwohl Krebs viel annoncierte, ist dies die bisher einzige bekannte Werbung von ihm selbst zu seiner Erfindung. 

Im Juni 1858 warb dann auch der Händler Josef Oszvald in dieser Zeitung mehrfach für die "Taschenmesser mit Bleistift-Spitzmaschinen"

Anton Ignaz Krebs war ein Nürnbergerwaarenhändler (zum Begriff siehe Text über Theyer in Wien), die Adresse wird hier mit Wollzeile 771 in Wien angegeben, das Geschäft bestand etwa seit 1849. Prokura hatte er selbst und Herman Reibestein.

Im September 1858 heißt es im Leipziger Tageblatt:

Dabei könnte es sich vielleicht auch um die Vorrichtung von Krebs handeln.

1862 nahm Krebs an der Internationalen Ausstellung in London teil und bekam eine Medaille für "schöne und sehr billige Holzgalanteriewaaren".

Der folgende Text aus dem Jahr 1866 ist interessant:

Hier wird von einem En-gros-Lager aller Gattungen franz., englischer, deutscher und Wiener Kurzwaren, sowie auch von Luxuswaffen, Jagdgewehren, Revolvern, Pistolen, Schrotpatronen und Jagd- / Reiserequisiten gesprochen. Krebs unterhielt auch ein ähnliches Geschäft in Paris, Rue Bondy 66, sowie in Leipzig während der Messe am Markt 5.

Bereits 1855 meldete er in Österreich eine Marke an für die Erzeugung von Munitionsgegenständen:

1873 existierte die Firma noch und auch Krebs, Prokura hatte nun ein gewisser Karl Frank Fasching, die Adresse wird jetzt mit Wollzeile 3 angegeben. Es handelte sich jetzt aber eher ausschließlich um eine Waffenhandlung, wobei Anton Ignaz Krebs diese als Büchsenmacher wohl auch herstellte.

Am 3. Juli 1884 verstarb Anton Ignaz Krebs - zu der Zeit wohnhaft Opernring 5 in Wien - wie folgende Meldung zeigt im Alter von 63 Jahren:

Die Firma existierte nach dem Tod weiter als Anton Ignaz Krebs Nachf. Ferdinand Glanz. Weitere Details über Krebs, seine Familie und Nachkommen sind hier zu finden auf der Seite von Winfried Rusch.

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1859 - Leopold Liebscher (Österreich)

Am 28. März 1859 erhielt Leopold Liebscher, bürgerlicher Handelsmann, Wien, ein Privileg (also Patent) zur "Erfindung einer Bleistift-Spitzmaschine". Dies wäre zunächst für ein Jahr gültig gewesen und wurde auch in mehreren Zeitungen (WienerZeitung, Vereinigte Laubacher Zeitung, Klagenfurter Zeitung) als neues Patent aufgelistet, war aber wahrscheinlich gleich zwei Tage später am 30. März abgelehnt bzw. nach einer anderen Info am 30. Dezember 1859 freiwillig zurückgezogen worden.

Im Juni und Juli 1859 (also etwa 3 Monate nach der Privilegiumsanmeldung) erschien im Wiener Fremden-Blatt mehrfach folgende Anzeige:

Es wurde also tatsächlich eine Maschine zum Verkauf angeboten. Die Annonce erschien mehrfach in diesem Jahr. Die Maschine funktionierte mit Kurbelbetrieb. Es wird dargestellt, dass man sich beim Anspitzen nicht wie mit den Federmessern oder den "gewöhnlichen" Bleistiftspitzern die Finger schmutzig macht. Leider gibt es keine Abbildung / Zeichnung. Der "en gros" und auch "en detail" - Verkauf (also Groß- und Einzelhandelsabgabe) fand in seinem "Spielwaaren-Magazin" statt.

Ein Erfolg - auch wegen der wohl gescheiterten Patentanmeldung - war es wohl nicht. Tatsächlich findet man 1860 oder danach in den zahlreichen Annoncen Liebschers in Wiener Zeitungen keinen Hinweis mehr auf diese Spitzmaschine.

Leopold Liebscher wurde am 5. Mai 1820 als Sohn von Mathias Liebscher (1783 - 1832) und Franziska Brambilla / Prambilla geboren. Die Eltern hatten noch drei weitere Kinder (Josef geb. 1817, Franziska Katharina geb. 1819 und Moritz Liebscher geb. 1825).

Leopold Liebscher war Spielzeughändler/hersteller. Der Verkauf fand in seinem Spielwarengeschäft am Kohlmarkt, Nr. 258 in Wien statt. Das Geschäft scheint es seit 1857 an dieser Stelle gegeben zu haben, wie folgende Anzeige aus einer Wiener Zeitung im November des Jahres nahelegt:

Zuvor war er wahrscheinlich bei dem Nürnbergerwaren-Händler Franz Kietaibl in der Oberen Breunerstraße 1136 / zum Chinesen in Wien (mit Prokura) beschäftigt. In der Besucherliste einer Londoner Industrieausstellung im Jahr 1851 findet man Liebscher mit der Bezeichnung "Handlungs-Prokuraführer". Es gibt einen weiteren Hinweis aus dem Jahr 1853 auf einen Josef Leopold Liebscher in der Taborstraße 331 in Wien im Zusammenhang mit einer Sparkassentätigkeit, wobei nicht sicher ist, ob es sich dabei um den richtigen "Liebscher" handelt.

Liebscher annoncierte nach 1857 einige Male in Wiener Zeitungen, so dass wir erfahren, was er alles so verkaufte:

Später, 1872, folgende Anzeige:

Liebscher Leopold & Kunz erhielten 1862 auf der Internationale Ausstellung in London eine ehrenvolle Erwähnung für "Mechanische Kinderspielwaaren und Automaten".

Im Katalog zur Pariser Ausstellung 1867 findet sich folgende Info:

Johann Kunz taucht bereits 1843 auf, wo er als "Spielwaaren-Erzeuger" am 8. April für "Maschinen zur Bewegung künstlicher Figuren" ein Privilegium erhielt. In einem Adressbuch aus dem Jahr 1867 steht folgende Eintragung:

Im Juli 1875 wird Liebscher´s Geschäft von den Nachfolgern Franz Czastek (Nürnbergerwaarenhändler) und Lorenz Kermel übernommen.

Hier eine Annonce aus der Österreichischen Eisenbahnzeitung 1878:


Familiäres zu Leopold Liebscher:

Er heiratete am 28. Juli 1862 in Leopoldstadt / Wien Philippine Melanie Riersch / Kiersch.

Am 3. März 1866 wurde die Tochter Franziska Leopoldine geboren. Am 14. Juli 1867 wurde dann ein Sohn Leopold Liebscher geboren  

Leopold Liebscher starb wahrscheinlich am 18. oder 29. März 1879 und wurde auf dem Friedhof Hietzing begraben.

Die Tochter Franziska Leopoldine Liebscher heiratete am 26. Februar in St. Stephan in Wien Anton von Padua.

Am 14. November 1900 heiratete schließlich auch ihr Bruder Leopold Liebscher eine Paulina Florian. Dieser starb am 21. Oktober 1947.

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Hier geht es zum Beginn der Geschichte des Bleistiftspitzens (Zeit bis 1833).

Eine Seite informiert über die Spitzmaschinen der amerikanischen Firmen Everett Specialty und Cushman & Denison Mfg. Co.

Außerdem sind folgende Seiten über verschiedene Spitzmaschinen aus Deutschland online:

Avanti, Krandt´s Bleistiftspitzmaschine, Simplicia / Clou / Iduna, Jowei, Ergo / Ergo Extra, Optimax, Fram, Stern, Constanta, Potz-Blitz, Oryx und Quail.



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