Wulff & Sager (Trioh)


Die Spitzmaschine Trioh von Wulff & Sager (Hamburg)


Die Spitzmaschine Trioh ist eine seltene Scheibenfräser-Spitzmaschine. Sie wurde ab Ende der 20er Jahre von einer kleinen Firma in Hamburg verkauft.


Ich würde mich freuen, wenn Sie einen kleinen Kommentar im Gästebuch hinterlassen. Gern können Sie mir auch persönlich schreiben, interessiert bin ich stets auch an weiteren Infos zu dieser oder anderen Spitzgeräten. Hier geht es zur Kontaktseite.

zur Übersicht über die Geschichte des Bleistiftspitzens

_________________________________________________________________________________________________


Seite noch im Aufbau"

Die Firma Wulff & Sager (Hamburg)                                                                              letzte Änderung: Oktober 2024

Im Jahr 1913 wird im Deutschen Reichsanzeiger die Gründung einer Firma gemeldet:

"Wulff & Sager  -  Gesellschafter Max Heinrich Christian Wulff und Franz Heinrich Wilhelm Sager, Kaufleute zu Hamburg: Die offene Handelsgesellschaft hat am 1. Mai 1913 begonnen."

Zu den Gesellschaftern:

Max Heinrich Gustav Christian Wulff  war am 7. August 1889 in Hamburg geboren worden.

Als Kaufmann reiste er im April 1911 (1. Klasse) von Hamburg nach Puerto Cabello im heutigen Venezuela.

Max Wulff heiratete am 12. Februar 1914 eine Max Elsa Caroline Dorothea Martens.

Im November 1916 wurde seiner Ehefrau für die Firma Prokura erteilt.

Der zweite Gesellschafter Franz Heinrich Wilhelm Sager wurde am 3. Januar 1886 in Hamburg geboren. Er heiratete am 14. November 1913 in seiner Heimatstadt Johanna Auguste Emma Erna Westphal.


Auf der 1929er Leipziger Frühjahrsmesse für Bürobedarf wurde von der Firma erstmals die Bleistiftspitzmaschine Trioh vorgestellt, wie die Werbung in der Messenummer von Burghagens Zeitschrift für Bürobedarf verkündete:


Es handelt sich um eine Scheibenfräser-Bleistiftspitzmaschine.

Im gleichen Heft wurde die Trioh auch redaktionell erwähnt:

Im nächsten Jahr ging man nochmals auf die Maschine ein, es hatte wohl im Einführungsjahr doch nicht so ein großes Interesse gegeben...

"...ihre neue "Trioh" - Bleistiftspitzmaschine, deren große Vorzüge scheinbar erst jetzt vom Fachhandel richtig verstanden werden, denn wie uns die Firma sagte, war die Zahl der Händler, die sich die Maschine eingehend erklären ließ, auffallend groß".

Wie lange die Spitzmaschine hergestellt wurde, lässt sich noch nicht sagen. Ein Verkaufserfolg wurde sie jedenfalls nicht. Die Jupiter - auch eine Scheibenfräser-Maschine - war schon seit etwa 3 Jahrzehnten eingeführt und es gab schon längst praktikable, kleinere Maschinen.  

Gezeigt wird in obiger Annonce auch eine Heftmaschine, die auch mit Namen Trioh vermarktet wurde. Sie ist untrennbar mit der Firma von Peter Hübsch (Hamburg) verbunden. Gründer war Hubert Peter Hübsch. Er wurde am 15. September 1872 geboren. Seine Eltern waren Werner Hübsch und Elisabeth Rosewig.

Hübsch entwickelte und produzierte Heftgeräte, wobei aber Firmendaten bisher unbekannt sind (Gründung, handelsrechtliche Eintragungen...).

Abgesehen von einem Deutschen Patent "Vorrichtung zur Regelung der Durchschlagskraft der Typenhebel von Schreibmaschinen" was er bereits 1907 erhielt, beschäftigte er sich auch mit dem Thema Bleistiftspitzmaschinen und erhielt 1909 ein Patent "Vorrichtung zum Anschärfen von Schreib und Zeichenstiften mit drehbarem Schleif- oder Schneidwerkzeug".

Hier die Patentzeichnungen:


Weiter die Patent-Einleitung:

... und die Patentansprüche:

Es erscheint eher eine Verkomplizierung, dass sich nicht der Stift drehen soll, sondern eine Schneidvorrichtung, weshalb die Idee wahrscheinlich auch keine Anwendung fand.

1915 erhielt er ein deutsches Patent, was wie folgt erwähnt wurde "auf eine Vorschubvorrichtung für Heftapparate, welche mit Drahtklammern arbeiten und bei welchen die nebeneinander in einer Führung angeordneten Drahtklammern gegen den [...] zusammenzuziehen. In diesem zusammengezogenen Zustand ist der Abstand ihrer wirksamen Enden voneinander sehr klein, so daß sie sich namentlich für kleinere Heftapparate und Heftzangen mit kurzem Klammernmagazin eignen soll."

Im Jahr 1922 meldete Hübsch ein Warenzeichen "Trioh" an mit folgenden Angaben:

"Geschäftsbetrieb : Vertrieb von Heftapparaten , Heftzangen und Heftklammern. Waren : Heftapparate , Heftzangen und Heftklammern".

Dies galt also für Heftapparate/-klammern, aber nicht für Spitzmaschinen.

Am 2. Februar 1929 wurde für Peter Hübsch, Hamburg 19, Methfesselstr. 4, ein Gebrauchsmuster für eine "Schreibstift-Schärfvorrichtung" eingetragen. Am gleichen Tag meldete er auch ein weiteres Gebrauchsmuster "Scheibenfräser für Schreibstift-Schärfmaschinen" an. Schließlich wurde wenige Tage später am 28. Februar noch eine Anmeldung für ein "Schreibstift-Schärfmaschine" eingetragen. Auch wenn der Inhalt dieser 3 Gebrauchsmuster nicht bekannt sind, kann es als sicher gelten, dass es hier um technische Dinge zu der Spitzmaschine Trioh ging. Er war also wahrscheinlich der Erfinder / Konstrukteur der Maschine, wie auch beim gleichnamigen Heftgerät.

Am 31. Oktober 1931 starb Hubert Peter Hübsch in Hamburg. Hier gleich 3 Todesanzeigen von einem Kollegen, Familie und auch von den Inhabern von Wulff & Sager, den Herren Max Wulff und Wilhelm Sager, erschienen im Hamburger Abendblatt:

Seine Ehefrau Frieda Hübsch, geb. Hartmann inserierte, auf der Lübeckerstr. 45 wohnend.

Er wurde am 4. November 1931 auf dem Ohlsdorfer Friedhof beerdigt.

Die Firma existierte jedoch weiter, auch über den Krieg hinaus. In einem Branchenverzeichnis für 1956 wurde angegeben:

"Peter Hübsch, Trioh - Erzeugnisse, Hamburg, Hammerdeich 57, Büroheftmaschinen, Büroheftklammern"


zurück zur Firma Wulff & Sager:

Im Hamburger Tageblatt wird im Dezember 1940 gemeldet:

"A 17897 - Wulff & Sager (Bürobedarf sowie Buchdruckerei und Buchbinderei Schmiedestr. 20). Die offene Handelsgesellschaft ist aufgelöst worden. Max Heinrich Christian Wulff ist nunmehr Alleininhaber."

Max Wulff starb am 31. Januar 1969 und wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg beerdigt, hier ein Bild der Grabstätte:


Seine Frau war schon am 16. Mai 1955 verstorben, sie war kurioserweise genau einen Tag jünger, als ihr Mann.


Andere Bereiche dieser Seite über das Bleistiftspitzen:

Übersicht / Einführung

Anfänge bis 1832        Zeit von 1833 bis 1850        Zeit von 1851 bis 1860

Rasierklingenspitzer

Andere Bleistift-Spitzmaschinen:

Everett/Right, L. E. B., Avanti, Simplicia / Clou / Iduna, Ergo / Ergo Extra, Jowei / Ergo, Optimax, Stern, Potz-Blitz und Quail

Pencil sharpener - collection - alte Bleistiftspitzer ebay- verkaufen - sammeln - Taille-Crayon - Pencil pointer -

antike Bleistiftspitzmaschine kaufen - Sacapuntas -  Temperamatite - Apara-lápis - Puntenslijper - Spitzmaschinen - Geschichte -

Apontador - Slip - Spisser - ebay Blyantspidser - Affilacoltelli - Blyertsspetsare - Pennvässare - ξύστρα -  Temperówka - Ořezávátko -

Strúhadlo - Ostra - Ascuțitoare - точило - Oстрилка - シャープナー- מְח