Patentgeschichte - Industriegeschichte - Geschichten rund ums Bleistiftspitzen
Martin Berndt und seine Spitzmaschine Embe
letzte Änderung: Oktober 2024
Hier wird kurz über die kleine Firma Martin Berndt (Leipzig) und die Bleistiftspitzmaschine EMBE berichtet. Ich würde mich freuen, wenn Sie einen kleinen Kommentar im Gästebuch hinterlassen. Gern können Sie mir auch persönlich schreiben, interessiert bin ich stets auch an weiteren Infos zur Firma und ihren Produkten - egal, ob zur Spitzmaschine oder zu etwas anderem. Hier geht es zur Seite Kontakt / Literatur.
Die Firma von Martin Berndt Apparatebau
Ein quasi ideenmäßiger Vorläufer der IDEA Maschinenfabrik (welche später vor allem die bekannte Spitzmaschine IDUNA baute) war die kleine Leipziger Firma von Martin Berndt (Apparatebau, Ingenieurbüro) in Leipzig-Eutritzsch, Delitzscher Str. 11.
Die Firma wurde November 1919 in das Handelsregister eingetragen als "Martin Berndt, Apparatebau, Geschäftszweig: Betrieb eines Fabrikationsgeschäftes für Herstellung von Büromaschinen und Apparaten aller Art". Sie ist 1920 auch unter "Büromaschinen" im Leipziger Adressbuch eingetragen. In der Papier-Zeitung 1919 wurde die Geschäftsgründung ebenso öffentlich gemacht mit der Angabe obigen Geschäftszweiges und "Herr Ingenieur Martin Berndt in Leipzig ist Inhaber".
Vor 1920 gibt es im Leipziger Adressbuch einen Eintrag "Martin Berndt, Oberingenieur in D F W, Gohlis". Offensichtlich arbeitete Berndt bei den Deutschen Flugzeugwerken. Diese wurden 1911 in Lindenthal bei Leipzig zunächst als Sächsische Flugzeug-Werke gegründet. Gohlis bzw. Lindenthal liegen genau neben Eutritzsch, es handelt sich bei der Eintragung sicher um Berndt, der sich vielleicht Ende 1919 selbstständig machte.
Martin Berndt entwickelte und stellte eine Spitzmaschine nach dem Fräserprinzip (genauer Scheibenfräser, wie auch die (Jupiter) her, die er EMBE nannte (offensichtlich nach den Initialen seines Namens (M. B.). In einem Adressbuch von 1921 taucht die Firma in der Kategorie "Büromaschinen" auf. Wahrscheinlich verkaufte Berndt bereits 1921 die Rechte an die IDEA Maschinenfabrik. Seine Firma in Eutritzsch existierte aber auch nach 1920. Bis 1925 ist sie noch mit "Martin Berndt Apparatebau Delitzscher Str. 11" eingetragen. 1926 wird dann die Adresse von Martin Berndt Apparatebau mit Dittrichring 31 angegeben (er selbst wohnte wohl auf der Fichtestr. 3). Im Reichs-Branchen-Adressbuch von 1928 ist die Firma noch notiert. Ende 1928 wurde die Firma handelsrechtlich gelöscht. 1929 steht Martin Berndt nicht mehr im Leipziger Adressbuch. Abgesehen von der nur kurzen Spitzmaschinenaktivität ist sonst nichts geschäftliches von der Firma bekannt.
Die Bleistiftspitzmaschine EMBE (Vorläufer der IDEA und auch IDUNA)
Die Bleistiftspitzmaschine EMBE wurde von Martin Berndt konzipiert und nur sehr kurz wahrscheinlich ab 1920 angeboten. Es ist bisher kein erhaltenes Exemplar bekannt.
Im Oktober 1919 meldete Martin Berndt in Deutschland ein Warenzeichen "Embe" für Bleistiftspitzmaschinen an.
Am 8. Oktober 1919 erschien auch ein deutsches Reichspatent mit dem Titel "Schreibstiftspitzmaschine" von Martin Berndt (Leipzig-Eutritzsch). Veröffentlicht wurde das Patent aber erst am 30. September 1921.
Hier die Patentzeichnungen, die den Aufbau der patentierten Maschine deutlich erkennen lassen:
Diese Patentzeichnungen ähneln der Zeichnung in der Anzeige.
Aus dem Jahr 1920 ist eine erste Verkaufsannonce für die Universal-Bleistiftspitzmaschine Embe bekannt.
Hier eine Annonce aus der Schreibmaschinenzeitung Hamburg vom Januar 1921:
Auffallend hier auch das Emblem mit der Hand und den (gut angespitzten (!) Bleistiften und dem Schriftzug Embe.
Im April 1921 wird in der Schreibmaschinenzeitung Hamburg in Nachlese zur Frühjahrs-Bürobedarfsmesse geschrieben "Immer noch erfreut sich die Bleistiftspitzmaschine "Embe" lebhaften Zuspruchs und ist einer der gangbarsten Artikel unter den vielen der Musterschau. Auch sonst als Apparatebaufirma fand Martin Berndt großen Anklang."
Im August 1921 wurde dann in der Schreibmaschinenzeitung Hamburg notiert:
"Die Firma DEA G.m.b.H. Leipzig, Handelshof, die Gründung einer bekannten Leipziger Maschinenfabrik, hat von der Firma Martin Berndt, Apparatebau, Leipzig-Eutritzsch, die Fabrikationsrechte ihrer verschiedenen Konstruktionen in Bleistift-Spitzmaschinen erworben. Die bisher unter dem Namen "Embe" bereits gut eingeführte Maschine wird, mit wesentlichen Verbesserungen ausgestattet, in ihrer vielseitigen Verwendbarkeit weitestgehenden Ansprüchen gerecht. Die Maschine ist von Fachleuten allgemein glänzend begutachtet worden."
Berndt übertrug also die Rechte auf die IDEA GmbH, diese veränderte die Maschine noch etwas und bot sie dann in diesem Jahr gleichnamig offensichtlich als IDEA an, wie folgende Anzeige in der Zeitschrift Das Echo beweist.
Auch diese Maschine wurde so wohl kaum verkauft, der weitere Werdegang ist hier auf der Seite zur IDEA Maschinenfabrik dargestellt.
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